Jetzt stellen wir mal ein paar Menschen zur Rede.

3 Tage sind vergangen, nachdem ich meine Kündigung bekommen habe und eines muss ich sagen: Das hat mich fast mehr getroffen, als die ganze Krankheit. Aber wie schon gesagt, muss das Leben weitergehen und heute ist wieder ein besonders wichtiger Tag. Heute steht die Augenkontrolle an, bei jenem Ärzteteam, die mich gleich nach meiner ersten Untersuchung für 4 Monate mal nicht sehen wollten. Und heute stelle ich sie zur Rede.

Einstweilen sehe ich wirklich schon sehr gut und hätte ich nicht diverse Schmerzen im Kopf und im Schultergürtel und diese Schwindelanfälle sowie das Kribbeln, hätte ich schon mal darum gebeten, wieder arbeiten gehen zu dürfen. Aber es geht halt nicht. Längeres Sitzen vor dem Computer ist noch nicht drin. Meine Augen ermüden und mein Körper verkrampft sich. Wenn ich zu Hause diesen Blog schreibe, muss ich ständig Pausen machen. Aber zurück zum Thema.

Ich bin also zur Untersuchung vorgeladen und habe das große Glück, dass ich wieder genau zur gleichen Orthoptistin und zum gleichen Augenarzt komme, die mich nach der ersten Untersuchung kurzerhand nach Hause geschickt haben.

Zuerst war ich bei der Orthoptistin. Sie fragte nach den Doppelbildern und ich erzählte, dass ich de facto fast keine mehr habe. Ihr erfreutes Gesicht jedoch schlief gleich wieder ein, als ich ihr sagte, dass ich eigentlich nicht wegen der Untersuchung hier bin, sondern ihr und dem Arzt einen guten Tipp geben wollte.

Doppelbilder sind ernst zu nehmen.

Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und denke, dass bereits nach dem Wort „Gehirnstammblutung“ meine Botschaft angekommen war. Ich sagte auch, dass ich niemanden anprangern will, sondern dass ich in guter Mission hier bin. Ich sah einen kleinen Ansatz einer Rausrede-Taktik in ihrem Satz: „Wir haben Ihnen ja eh eine Überweisung zum MRT mitgegeben.“, den ich jedoch mit folgendem Argument im Keim erstickte: “Sie sagten in 4 Monaten, bevor ich komme, sollte ich das MRT machen, deswegen haben Sie auch das Datum auf der Überweisung freigelassen, weil diese Überweisungen ja nur 1 Monat gültig sind.“

Ich denke sie verstand ganz gut, was ich wollte. Ich war auch gar nicht böse, sondern wollte einfach, dass sowas nicht mehr wieder vorkommt. Denn auch wenn Doppelbilder in den meisten Fällen nicht einen solchen Hintergrund haben wie bei mir, könnte genau dieser eine Fall tödlich sein.

Ich musste eine ganze Zeit lang warten, bevor ich zum behandelnden Arzt gehen konnte und ich denke, dass dieser auch schon vorgewarnt oder vorinformiert wurde. Heute war er sehr aufmerksam und ließ sich alles nochmals erklären. Er redete zwar von Routine, doch merkte man schon, dass er mich nicht einfach überreden wollte, dass alles ganz anders war und in dem weiteren Gespräch hatte ich irgendwie das Gefühl, dass die Wahrheit in der Mitte lag und dass es einfach auch daran lag, ein wenig besser und gezielter zu kommunizieren.

Reden ist manchmal doch Gold

Er bat mich jedenfalls wieder zu kommen, mit dem neuen MRT und mit den Gesichtsfeldmessungen aus der anderen Ambulanz. Ich denke wir haben das geklärt und können uns nun auf meine Heilung konzentrieren. Ich glaube, es ist sehr wichtig, auch mal etwas aufzuzeigen, wenn einem etwas nicht korrekt vorkommt. In meinem Fall hat es jedoch sicher geholfen ein wenig Gras drüberwachsen zu lassen und nicht gleich schwere Geschütze aufzufahren.

Ich werde mich jetzt ein wenig in Schreibpause begeben, da für mich jetzt die Zeit des Wartens beginnt. Natürlich werde ich sofort berichten, wenn etwas Spannendes passiert. Spätestens am 9.8. werde ich euch berichten, was bei meinem MRT rausgekommen ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.