Ich seh, ich seh, was du nicht siehst

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag – denn für mich ist es einer. Vor einer Woche war ich in der Sehschule. Dort arbeitet die, schon in früheren Beiträgen erwähnte, Orthoptistin, die mich vor Schlimmeren bewahrt hat. An dieser Stelle nochmals danke und ich möchte auch nochmals an alle einen Appell richten:

Doppelbilder sind ernst zu nehmen!

Ich merke es natürlich schon seit ein paar Tagen, dass meine Doppelbilder etwas zurückgegangen sind. Und heute möchte ich es ganz genau wissen. Ich bin aufgeregt und kann es gar nicht erwarten, bis ich an der Reihe bin. Es ist so viel passiert in der Zwischenzeit.

Ich habe die Augen trainiert – obwohl mir auch schon ein Arzt gesagt hat, dass das gar nicht möglich sei (wird drauf gepfiffen), ich habe ein eigenes Testsystem für mich erfunden, ich habe mit der Prismenfolie experimentiert und mir einen Plan gemacht, wann ich sie verwende und wann nicht.

Es mag all das vielleicht gar nichts geholfen haben, aber ich bilde mir ein, dass meine Sicht besser geworden ist und gleich werde ich es vielleicht auch bestätigt bekommen. Ich frage mich stets, ob mein Augenmuskel nun wirklich besser arbeitet oder ob mein Gehirn einen Teil kompensiert. Wie auch immer, es geht mir, was die Doppelbilder betrifft, besser.

Jetzt bin ich dran. Nach einer kurzen Begrüßung hatte ich die Frage erwartet, wie es mir denn so geht. Genau für diese Frage habe ich mir eine Antwort überlegt, die ungefähr so gelautet hätte: „Ich fühle mich soweit gut. Was die Doppelbilder betrifft, habe ich auch eine Meinung, aber da möchte ich zuerst die Tests abwarten.“ Aber anstatt mir diese Frage zu stellen, schaut mich die Orthoptistin eine Weile an und sagt dann: „Ich sehe es an Ihrer Kopfzwangsstellung, dass es eine Verbesserung gegeben hat!“

Jetzt gerade, wenn ich diesen Satz schreibe, habe ich Tränen in den Augen. Ich war so glücklich. Es war keine Einbildung.

Mein erster Gedanke? Alles wird gut!

Wir machten die mir schon bekannten Tests und selbst da konnte ich bereits erkennen, es muss eine gewaltige Verbesserung gegeben haben. Und die Ergebnisse gaben mir Recht – von einer einstigen 22-gradigen Abweichung war ich nun auf 6 Grad zurückgekommen. Das bedeutet, ich habe alles richtig gemacht – und wenn es nur das positive Denken war.

Nun hab ich auch wieder Hoffnung, dass das Arbeiten am Computer wieder möglich sein wird, ohne alle 15 Minuten eine Pause machen zu müssen. Was aber noch wichtiger für mich ist, ist die, mit diesem Ergebnis verbundene, Annahme, dass die Blutung zurückgegangen ist und dass die Nerven nur durch die Raumforderung beeinträchtigt und nicht dauerhaft geschädigt wurden.

Leute, ich wollte das unbedingt mit euch teilen. Danke dafür, dass ihr meinen Blog verfolgt. Anfang August werde ich vermutlich das MRT haben und dann werden wir auch sehen, wie es mit der Blutung und dem Cavernom aussieht. Bis dahin werde ich euch noch viele positive Beiträge erstellen und euch zeigen, wie ich mir mein Leben zurückhole.

7 Antworten auf „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“

  1. Ich freue mich so für Dich!!! Auch mir treibt es immer wieder Tränen in die Augen, wenn ich Deine Texte lese!!!

    Halte uns auf dem Laufenden und behalte Dir Deine bemerkenswert positive Einstellung!!!

    Alles Liebe,
    Sylvia

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