Nach der Entlassung war ich nun wieder zu Hause. Freuen sollte ich mich darüber, doch das war gar nicht so einfach in Anbetracht der Situation. Ganz abgesehen davon, dass sich da eine Blutung in meinem Kopf befand, entließ man mich heute Morgen auch noch, mit einer für mich großen Ungewissheit aus dem Krankenhaus.
„Als sich mein Leben verändert hat – habe ich mein Leben verändert.“
Nachdem ich euch im ersten Blog-Teil erzählt habe, was mir passiert ist und wie ich Tag für Tag mehr und mehr realisierte, dass meine Situation „ernst“ ist, wie es die Ärzte gerne nennen, möchte ich ab jetzt davon berichten, wie sich mein Leben mit dieser ernsten Situation verändert hat, wie ich damit umgehe und was ich dazu beitrage, um es erträglich zu machen und zu verbessern.
Das wird auch bedeuten, dass in den Beiträgen nach und nach wieder der alte Alex zu erkennen sein wird. Ich werde euch berichten, wie es mir gesundheitlich geht, wie es ist, seinen Job nicht mehr ordentlich ausüben zu können, mit welchen Herausforderungen ich fertig werden musste und natürlich wie die Suche nach dem richtigen Arzt vorangeht.
„Projektmanager managen Projekte – und das ist definitiv ein Projekt.“
Sofort als ich wieder zu Hause war, wusste ich, ich habe den richtigen Arzt noch nicht kennengelernt. Zwar gab es da und dort mal Sympathien, doch ich hatte noch nicht das Gefühl, jemanden kennengelernt zu haben, der mit mir an meiner Situation arbeiten würde. Was also sollte ich nun tun?
Ich war jahrelang für eines der größten Papierunternehmen Europas tätig. Erst im Telefonverkauf, dann in der Softwareadministration, danach im Marketing, danach hatte ich den Schwerpunkt Datamining und schlußendlich übernahm ich das Projekt e-commerce. Also weiß ich einerseits genau, wie flexibel man sein Leben verändern kann und anderseits, wie ein Projekt zu managen ist. Und dieses Wissen werde ich nun anwenden.
„Ich liebe es, wenn ich einen Plan habe.“
Dieses Zitat stammt zwar nicht aus einem James Bond Film und wurde von mir auch ein wenig abgeändert, aber bevor ich es lieben könnte, wenn ein Plan aufgeht, wie im A-Team, muss ich ja erst einmal einen haben. Also setzte ich mich sofort dran, ein kleines Grobkonzept für mein Problem – Pardon Projekt – zu schreiben.
Schlussendlich stand der Punkt eins auch schnell fest. Stelle dir ein gutes Projektteam zusammen – was in meinem Fall bedeutet: Such dir Menschen, die dich beraten, die dir offen die Meinung sagen und die dir helfen können. Das können Ärzte sein, aber auch Energetiker, Physiotherapeuten, Orthoptisten oder einfach nur Freunde, die dich positiv beeinflussen.
Der zweite große Punkt, der zu beachten ist, ist das Budget. Gerade wenn es sich um ein medizinisches Projekt handelt, ist dein Konto schneller leer, als du glaubst, denn Behandlungen kosten viel Geld und schnell ist man in den roten Zahlen. Diesem Thema habe ich mich aber zu einem späteren Zeitpunkt nochmals extra gewidmet. Zunächst gilt es, mein Projektteam zusammenzustellen und ich kann schon vorwegnehmen, es gibt hier Überraschungen und Zufälle, mit denen ich nie gerechnet hätte.