Um es nicht zur Gewohnheit werden zu lassen. Was genau? Das ist einfach erklärt. Wenn du jeden Tag schreibst und das über immer das selbe Thema, dann kommt der Tag, an dem du nur mehr schreibst, um zu schreiben.
Ich habe mir bewusst ein paar Tage, ja sogar ein paar Wochen genommen, an denen ich weniger geschrieben und mehr nachgedacht habe. Jetzt wo ich wieder vor dem Computer sitze und einen neuen Beitrag verfasse, hat sich mein Blick auf meine Erkrankung und auf meine gesamte Situation wieder ein wenig in den Vordergrund geschoben.
Morgen ist mein MRT
Und es ist ein wichtiger Beitrag, denn morgen habe ich mein Kontroll-MRT und ich kann das Ergebnis schon gar nicht mehr erwarten. Aber was hat sich in der Zwischenzeit getan und wie schauen meine Erwartungen eigentlich genau aus?
In den letzten Beiträgen habe ich oft über die Symptome berichtet, die sich so bemerkbar machen. Ich habe überlegt, eine Statistik darüber zu führen, denn ich kann oft am Tagesende nicht genau sagen, ob und welche Symptome ich in welcher Stärke hatte. Ich denke, es ist auch ganz normal zu lernen, damit zu leben. Andererseits wäre es doch gut für die Psyche, zu erfahren, wenn sich etwas verbessert und das ganz bewusst.
Ich kann mich an einen Tag erinnern, an dem ich unbedingt einen Beitrag schreiben wollte. Es war ein wunderschöner Tag und das lag nicht nur an dem tollen Wetter. An diesem Tag hatte ich zum ersten Mal gar keine Symptome. Keine Kopfschmerzen und auch keine Verspannungen oder zumindest schmerzten diese nicht. Das Kribbeln hatte ich nur in der Früh im rechten Fuß und bis spät in den Abend hinein konnte ich auch keinen Schwindel feststellen. Es war der schönste Tag seit langem und dennoch könnte ich nicht sagen, welcher Tag es war.
Ich habe es als zu selbstverständlich angenommen, dass alles so gut weitergeht. Meine Blutung geht zurück – ohne dafür einen Beweis zu haben, das Cavernom verschließt sich oder verschwindet und all die Symptome werden nach und nach auch verschwinden. Davon war ich echt überzeugt. Doch heute machte ich mir darüber lange Gedanken, denn es gab schon ein paar beschwerdefreie Tage auch noch nach diesem einen Tag, aber grundsätzlich hat sich bis auf die Doppelbilder nicht viel verändert.
Ob ich da nicht ein wenig respektlos gegenüber meinem Zustand war?
Morgen habe ich das besagte MRT und eigentlich denke ich, die Sache ist bald gegessen, aber irgendetwas in mir sagt: „Sei dir da mal nicht so sicher!“ Dass ich auf einem guten Weg bin, ist klar und das Ganze positive Denken hat sicher auch dazu beigetragen, aber heute bin ich mir zum ersten Mal nicht so sicher, dass alles soooo weit zurückgegangen ist, dass ich mir die Bestrahlung erspare.
Wir werden es sehen – ich berichte euch morgen.