Wieder in Wien und mein Entschluss steht fest.

Also bin ich ganz gut aus dem Urlaub zurückgekommen. Es gab keine Probleme, weder mit dem Flug noch mit den Temperaturen. Eigentlich war es ein Urlaub, wie jeder andere und doch war er irgendwie ganz anders, als jeder andere Urlaub, den ich in den letzten 50 Jahren erlebt hatte.

Ich erinnere mich an die Worte der Ärztin beim GammaKnife: „Ich kann Ihnen die Behandlung anbieten. Alternativ können wir die Entwicklung in den nächsten zwei Jahren auch beobachten.“

Ich hatte bei dem Gespräch um Bedenkzeit gebeten, immerhin ging es mir ja nicht so schlecht. Mit den kleinen Einschränkungen fing ich gerade an zu leben und es gab auch Tage, an denen ich keinen Moment an die Erkrankung dachte. Warum sollte ich mich dann eigentlich den Risiken aussetzen, die bei der Behandlung auftreten könnten.

Doch heute ist wieder alles ganz anders. Wenn ich mich an die letzten Tage zurückerinnere, fällt mir auf, dass ich auf Mallorca jeden Tag über die Blutung und deren Ursachen nachgedacht habe. Tagsüber fragte ich mich öfter ob die Hitze nicht zu viel ist, bei den langen Spaziergängen überwachte ich permanent meinen Puls und in der Nacht, vor dem Einschlafen, hoffte ich immer sehr ohne Doppelbilder aufzuwachen.

So wollte ich meine künftigen Urlaube nicht verbringen und wenn es die geringe Chance gab, dieses Kavernom in den Griff zu bekommen, dann sollte ich die Behandlung in Erwägung ziehen.

Ich griff also zum Telefon und machte mir einen zweiten Besprechungstermin aus. Mit 30. September wurde dieser festgelegt und ich muss sagen, ich hatte bereits nach dem Gespräch ein sehr gutes Gefühl und überzeugt, nun den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Ich hoffte nur, dass ich dann den Termin zur Behandlung auch sehr zeitnahe bekommen würde, denn mit den aktuellen Bildern vom MRT war diese nur bis Ende Oktober möglich.

Na warten wir mal ab, was das Gespräch bringen wird. Bis dahin, so nahm ich es mir vor, würde ich diesmal die Informationsbroschüre ganz genau durchlesen – Zeit hatte ich ja noch. Dass diese Zeit gar nicht so einfach werden würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

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