Ich bin ein paar Mal aufgewacht in der Nacht, aber das ist grundsätzlich nichts Besonderes bei mir und in der Früh fühlte ich mich dennoch sehr ausgeruht.
Heut war er also, der Tag vor meiner GammaKnife-Behandlung. Um 10:00 sollte ich mich im AKH einfinden, auf der Bettenstation der neurochirurgischen Abteilung. Obwohl ich wusste, dass ich nur 15 Minuten zum Krankenhaus benötigen würde, verließ ich bereits um 9:00 das Haus – voll Motivation.
Es war ein Herbsttag, wie man ihn als solchen auch beschreiben würde. Die vielen Grautöne der Stadt boten den gelben und roten Blättern den idealen Hintergrund für ein kontrastreiches Gesamtbild. Hin und wieder blitzte die Sonne zwischen den Wolken durch und ließ die nasse Straße glitzern und glänzen. An einem anderen Tag würde ich jetzt meine Kamera schnappen und versuchen, diese Eindrücke kunstvoll einzufangen, aber heute habe ich einen anderen Weg.
Kurz vor halb Zehn betrat ich die besagte Station. Man schickte mich in das Hauptgebäude, wo ich mich erstmalig und grundsätzlich mal als „Gast“ im AKH anmelden durfte. Zurück auf der Station, begannen dann schon bald die ersten Vorbereitungen. Ihr wisst schon, ein paar Untersuchungen, ein Venenzugang und wieder ein paar Formulare, mit denen ich alle Verantwortung auf mich selbst nehmen würde.
Ich muss sagen, noch immer geht es mir gut. Kein Anzeichen von Unruhe oder Nervosität. Es verwundert mich ein bisschen, da ich im Normalfall bei solchen Sachen immer sehr kreativ bin. An dem Zustand wird sich heute auch nichts mehr ändern und das lag vorwiegend an den Menschen, die ich heute noch kennenlernen sollte.
Ich bezog kurz vor dem Mittagessen mein Zimmer. Es war ein Dreibettzimmer und mit mir war dieses dann auch wieder voll. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht näher auf meine Zimmerkollegen eingehen, nur soviel als kleiner Spoileralarm schon vorweg, die waren so cool, dass ich ihnen in ein paar Tagen einen eignen Beitrag widmen werde.
Jetzt will ich noch schnell erwähnt haben, dass das gesamte Pflegepersonal der Hammer war. Nett, lustig, entspannt, aufmerksam, zuvorkommend, aber durchaus auch bestimmend, einfühlsam … ich weiß gar nicht, was ich noch alles schreiben soll, da passte einfach alles.
Kein Wunder also, dass ich auch die Nacht vor meinem Eingriff unglaublich entspannt war. Bis auf 45 Minuten am nächsten Tag soll das auch so weitergehen – aber das erfahrt ihr im nächsten Beitrag.