Gestern sagte man uns, dass wir alle drei um 6:30 geweckt werden, da wir alle bis 7:30 zu unseren Operationen abgeholt werden. Ich war dann bereits um 5:00 munter – also eigentlich schon um 4:15, nein, oder doch eher um 2:45. Was da los war, erzähle ich euch gleich und dann natürlich wie der Tag meiner Behandlung denn so verlaufen ist.
Meine zwei Zimmergenossen, beide etwas älter als ich, heißen Wolfgang und Fritz. Anmerkung: dies ist nicht der Beitrag über die beiden, aber sie spielten eine Rolle bei meinem frühen Erwachen an diesem Tag.
Wolfgang, und das hatte er bereits am Vorabend angekündigt, konnte ab 2:00 ganz schlecht schlafen und musste sich die Beine ein bisschen vertreten. Eigentlich war er eh ganz leise, doch bei meinem oberflächlichen Schlaf wachte ich natürlich sofort auf. Da tat ich halt das, was ich immer tue und hab mir auf meinem iPad einen Film angesehen. Da konnte ich dann auch wieder so ein bisschen einschlafen, bis zu dem Zeitpunkt als Wolfgang im Dunklen seinen Krug mit Wasser umgeworfen hatte.
Man sollte denken, dass das leise Plätschern eines Wasserfalls das Einschlafen erleichtern würde, tut es aber nicht, wenn Fritz dann aufsteht, um dem armen Wolfgang behilflich zu sein.
Wie zwei Schüler auf Schikurs tuschelten sie, als hätten sie Angst, dass gleich die Gangaufsicht kommen könnte. Sie tuschelten natürlich aus Rücksicht auf mich. Das wäre aber nicht notwendig gewesen, denn ich musste über diese Situation um halb Vier in der Früh innerlich herzlich lachen.
Natürlich fragte ich dann, ob ich helfen kann, aber sie meinten, sie hätten eh schon wieder alles im Griff. Gut so, ich widmete mich wieder meinem Film und spürte wie meine Augen langsam schwerer wurden und ich knapp vor dem Einschlafen war, auch dank der Tatsache, dass nun sowohl Wolfgang als auch Fritz wieder im Bett lagen.
Doch jetzt, um ca. 4 Uhr, konnte Fritz wohl nicht mehr einschlafen und tapste im Dunklen umher, auch immer mit Rücksichtnahme auf Wolfgang und mich. Ich startete einstweilen den dritten Film und Fritz das Projekt Duschen. Um 4:15 in der Früh. Eines war klar – schlafen war nicht mehr.
Ich schaltete mein Licht ein, worauf der im Zimmer verbliebene Wolfgang meinte: „A, du bist eh auch schon munter“ … LOL. Also, waren wir alle drei schon auf den Beinen und duschten nacheinander und machten uns für die OP fertig.
Als die Schwester um 5:30 unser Zimmer betrat, saßen da 3 Patienten aufrecht im Bett, dufteten nach Duschgel und waren gekammpelt – nicht so im Fall Fritz, denn der hatte sich die Haare für die Operation gleich selbst abrasiert. Recht hat er, man weiß ja nie, was die einem für eine Frisur machen würden.
Die Schwester machte große Augen, als sie unser Zimmer betrat und sagte: „So stell ich mir das vor, dass die Patienten schon munter sind, wenn ich zum Wecken komme.“
Schon? Das war gut!
Ich durfte als Einziger ein Frühstück zu mir nehmen , was mir unglaublich unangenehm gegenüber meinen Kollegen war. Wolfgang durfte ich beschreiben, was ich zum Essen bekommen hatte und Fritz war ganz neidisch auf den Duft des Kaffees – doch an diesem Tag, lieber Fritz, hatte ich einen Tee.
Gut, jetzt war es doch eine Geschichte über Wolfgang und Fritz – mal sehen, ob ich es im nächsten Beitrag schaffe, über meine Behandlung zu schreiben.