Die Hitze der Stadt ist im Sommer brutal – kennen die meisten aus einem 80er Jahre Hit von Reinhard Fendrich. Heute war einer dieser ganz besonders heißen Tage und für mich hatte er eine ganz besonders brutale Überraschung – ein neues Symptom, welches ich noch nie hatte und welches auch sehr schwer zu beschreiben ist.
Das Ganze begann damit, dass ich unseren Tiefkühler abgetaut habe. Also, Strom ab, Tiefkühlertür auf und bei der Hitze kann das ja nur eine Frage der Zeit sein bis die Gletscher der Eiszeit, die sich über die letzten Monate gebildet haben, in Folge des künstlich herbeigeführten Mikroklimawandels, in Form reißender Ströme aus unserem Kühlgerät ergießen.
So war es dann auch. Nach bereits 30 Minuten hatte sich bereits soviel Wasser gebildet, dass ich vor dem Tiefkühler am Boden Platz nahm und mit verschiedenen Gerätschaften dem Tauwasser den Kampf ansagte. Es dauerte eine ganze Weile – eine Stunde wenn nicht mehr – bis der Tiefkühler wieder eisfrei war. Wieviel Liter Wasser ich letztendlich abgetragen hatte, kann ich nicht sagen, aber meine Beine taten mir von der ewigen Sitzerei schon etwas weh.
Und das Bild war auf einmal weg
Ich stand also auf, um diese zu entlasten. Als ich so dastand, passierte es dann. Ohne mein bewusstes Zutun, drehte sich mein Bild nach links weg, so dass ich den Kopf instinktiv nachdrehen musste. Ich drehte ihn wieder in die Geradeaus-Stellung und es begann von vorne. Das alles innerhalb von Sekunden und nach vier bis fünf Mal gab es sich auch wieder, aber ich hatte totale Gleichgewichtsprobleme.
Eigentlich waren es nicht so richtig Probleme des Gleichgewichts, es war eher, als würde ich ein bisschen zu tief ins Glas geschaut haben oder auf Wölkchen gehen oder auf Watte. Es war sehr unangenehm. Ich musste mich auch gleich niederlegen und nach ca. einer Stunde war der Spuk dann auch vorbei.
Das war dann also neu. Das kannte ich noch nicht. Ich freute mich darüber, dass meine Doppelbilder langsam verschwanden und dann sowas. Ich dachte nach und kam letztendlich zu dem Schluss, dass es wohl eine Folge verschiedener Einflüsse war. Das heiße Wetter, das lange Sitzen am Boden und das schnelle Ausstehen. Ja, das muss es gewesen sein.
Ich kann es schon vorwegnehmen – das war es nicht.
Denn auch in den kommenden Tagen trat dieses Phänomen immer wieder auf und zwar in den unterschiedlichsten Situationen. Wenn ich sehr angestrengt nach links schaue, wenn ich etwas euphorisch erzähle – was bei mir schon mal vorkommen kann – wenn ich Räume betrete, in denen sich viele Menschen befinden oder die besonders klein sind und manchmal einfach nur so, wenn ich eine falsche Bewegung mache.
Das tritt am Tag so ein bis zwei Mal auf und in den meisten Fällen ist die einzige Lösung ein kleines Päuschen in horizontaler Stellung einzulegen. Das macht mich nicht sehr glücklich, denn das ist etwas, was ich nicht kurzfristig in die richtige Richtung steuern kann und ich fühle mich dabei machtlos. Aber noch immer kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken – was bei Gehirnstammblutung ja auch nicht von Vorteil wäre. Ich komm schon drauf, was das ist und werde etwas finden, wie ich auch das in den Griff bekommen kann.
Jetzt heißt es beobachten. Ich werde sicher in ein paar Wochen wieder darüber berichten.