Heute erhielt ich meine Kündigung – per Glücksspiel würde ich sagen.

Vor knapp einem Monat, am 18. Juni, habe ich noch darüber geschrieben, wie gern ich wieder arbeiten gehen würde und wie wenig Sinn für mich das Leben macht, wenn man „gar nichts“ zu tun hat. Und ich habe auch darüber geschrieben, wie schwer es war, einen Job zu finden und jetzt geht alles wieder von vorne los, denn heute habe ich meine Kündigung erhalten. Aber ich bin nicht sauer auf meinen Arbeitgeber, denn eigentlich konnte er fast gar nicht anders. Und schuld daran ist ein Gesetz.

Ich hab mir das entsprechende Gesetz mal durchgelesen und es nicht leicht zu durchblicken. Aber sowohl der Steuerberater meines, nun bald, ehemaligen Arbeitgebers, als auch mein eigener, haben die richtige Vorgehensweise bestätigt. Ich versuche es hier mal ein wenig zu vereinfachen.

Früher war es so, dass wenn du länger krank warst, der Arbeitgeber 6 Wochen die volle und 4 Wochen die halbe Entgeltfortzahlung zu leisten hatte. Etwaige Differenzen und die Zahlungen danach bis zu maximal einem Jahr übernahm dann die Krankenkasse. Grundsätzlich ist das heute noch immer so, allerdings gibt es seit 1.7.2018 eine neue Regelung. Es kommt der Faktor des Arbeitsjahres dazu. Das Arbeitsjahr gilt immer vom Eintrittsdatum an – in meinem Fall war das der 1. August 2018.

Und ihr ahnt es schon, wenn dieser Tag überschritten wird, dann darf der Arbeitgeber wieder anfangen von vorne zu zahlen, also 6 Wochen ganz und 4 Wochen halb. LOL, da hab ich ja mal laut gelacht.  Denn kaum wäre mein Chef aus den Verpflichtungen so ein bisschen draußen gewesen, dürfte er jetzt mit 1. August 2019 wieder von vorne anfangen und für ein kleines Unternehmen, das ohnehin dann noch meinen Posten auch nachbesetzen darf, ist dieser Zustand schwer tragbar.

Meinen Chef kann ich gut verstehen

Ich bin ihm gar nicht böse, er hat viel für mich gemacht, denn ich habe sehr lange Job gesucht und bei ihm eine Chance bekommen. Ich finde das Gesetz nur ein wenig ungerecht, denn es basiert auf einem Zufallsprinzip. Wäre mir der ganze Schmarren erst am 2. August statt am 2. April passiert, würde jetzt mal locker die Krankenkasse für mich aufkommen müssen – eben ganz so wie früher. Das Gesetz ist weder arbeitgeber- noch arbeitnehmerfreundlich nur Kranken- und Staatskasse haben was davon.

Egal, dann konzentriere ich mich mal auf meine Krankheit, denn jetzt habe ich wirklich nichts anderes mehr zu tun. Allerdings wer mich kennt, weiß, dass das nicht ganz so ist und ich schon über die Zeit danach nachdenke und Pläne schmiede. Davon erzähl ich euch aber ein anderes Mal – heute wollte ich einfach nur mal ein wenig Dampf ablassen.

Eine Antwort auf „Heute erhielt ich meine Kündigung – per Glücksspiel würde ich sagen.“

Schreibe einen Kommentar zu Patrick S. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.