Es ist ein ewiges Hin und Her, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Es sind 10 Tage vergangen seit dem Gespräch beim GammaKnife und in 20 Tagen werde ich meine Behandlung erhalten. Soweit so gut. Ihr könnt euch noch erinnern, dass ich mit ganz guter Laune am 31. September das Krankenhaus nach der Besprechung verlassen habe. Ein Zustand, der sich in den letzten Tagen permanent veränderte.

Interessanterweise, oder eigentlich ist es ganz klar so, trübt sich meine Laune immer dann ein, wenn ich ein paar schöne Stunden erlebe. Dann habe ich das Gefühl, dass ich nichts daran ändern will, dass der Eingriff vollkommen unnötig ist und dass ich mich dadurch mehr Gefahren aussetze als im Moment. Das macht mich traurig.

Es bedarf dann immer einer laaaaangen Zeit, bis ich mir all die Aussagen wieder in Erinnerung rufe, die mich dazu veranlasst haben, mich unter das GammaKnife zu legen und entgegen jeglicher Logik wird das immer schwerer. Wahrscheinlich liegt das daran, dass je länger es mir „gut“ geht, desto sinnloser kommt mir eine Behandlung vor.

Oder es liegt an ganz etwas Anderem. In meiner Aufklärung wurde mir gesagt, dass ich die Bestrahlung überhaupt nicht wahrnehmen würde, obwohl diese bei vollem Bewusstsein durchgeführt werden würde. Das einzig unangenehme sei das Anbringen des Rahmens an meinem Kopf – beziehungsweise die lokale Anästhesie hierfür.

Welcher Mensch freut sich schon auf Schmerzen? Ja, da gibt es sicher ein paar auf der Welt, ich jedoch gehöre de facto nicht dazu. Ich habe diese Bilder alle schon gesehen, Menschen mit einem Gestell am Kopf festgeschraubt. Horror! Und vielleicht sind es genau diese Bilder, die mich nach Gründen suchen lassen, die Behandlung dann doch nicht machen zu müssen.

Ich weiß es nicht und ich will endlich auch darüber nicht mehr nachdenken müssen. Ich muss mich jetzt irgendwie darauf einstellen und zwar positiv, dass ich die Behandlung machen werde und dass diese mir auch helfen wird oder zumindest nicht schaden.

So beschloss ich, äußerst kurzfristig, einen kurzen Urlaub mit Helga zu machen. Es sollte ins Genusshotel Kreischberg gehen. Da waren wir schon, da hat es uns gefallen und da wollten wir auch wieder hin. Bei der Anfrage im Hotel hatte ich Glück, denn gleich am darauffolgenden Wochenende starteten wir in diesen Kurztrip.

Ob dieser Aufenthalt meinem Gemüt gut getan hat oder nicht, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

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